Unterstufe und Mittelstufe

Miteinander und voneinander lernen

Die Zeit in der Unterstufe ist durch das Lernen mit allen Sinnen geprägt. Diese Pflege der Sinne und künstlerisch-gestaltender Unterricht sind die Grundlagen für die Lernerfahrungen in der sich bildenden Klassengemeinschaft. Ein strukturierter Unterrichts-, Tages-, Wochen- und Jahresablauf mit wiederkehrenden Elementen und gemeinschaftlichen Feiern geben Sicherheit und unterstützen eine ganzheitliche und gesunde Entwicklung.

Ein wichtiges Prinzip unserer Pädagogik ist der Epochenunterricht im Einklang mit der langjährigen Begleitung durch Klassenlehrer*innen, Sonderschullehrkräfte sowie Förderlehrer*innen. Vor allem Mathematik, Deutsch, Sachkunde, Geografie, Naturwissenschaften und Geschichte haben hier ihren Platz zusammen mit sozialen und künstlerisch-praktischen Inhalten. Diese Epochen finden im täglichen, 90-minütigen Hauptunterricht statt. Fachunterricht in Englisch, Russisch, Handarbeit, Werken, Gartenbau, Eurythmie, Sport, Musik und Religion vervollständigen den Lehrplan der Unter- und Mittelstufe.

Mit der Heileurythmie und dem Hengstenbergturnen stehen außerdem wichtige therapeutische Angebote für Kinder mit und ohne besonderem Förderschwerpunkt zur Verfügung.

Von der ersten bis zur zwölften Klasse verbleiben die Schüler*innen in ihrer Klassengemeinschaft. Es gibt kein Sitzenbleiben, um den sozialen Organismus einer Klasse zu bewahren, der sich über die Jahre hinweg entwickelt. So können die Kinder und Jugendlichen wichtige Erfahrungen in einem konstanten sozialen Miteinander machen.

Theaterstücke, Klassenspiele, Konzerte sowie Auftritte bei Monatsfeiern durchziehen die gesamte Schulzeit. Solche Anlässe ermöglichen eigene kreative Fähigkeiten vor Publikum auszuprobieren sowie an den kreativen Fähigkeiten anderer teilzuhaben und sich als große Schulgemeinschaft wahrzunehmen.

 

 

 

 

 

Oberstufe

Erziehung zur Freiheit

Mit der neunten Klasse beginnt die Oberstufe. Von nun an übernehmen die Schüler*innen im Epochen- und Fachunterricht zunehmend Eigenverantwortung für ihr Lernen und das Reflektieren ihrer Lernfortschritte. Statt Klassenlehrer*innen (siehe Unter- und Mittelstufe) gewährleisten nun Fachlehrer*innen eine konstante Klassenbetreuung. Außerdem begleiten Inklusionspädagog*innen den Alltag der Oberstufenschüler*innen unseres Förderschulzentrums.

Für die praktische Arbeit im handwerklichen, künstlerischen und naturwissenschaftlichen Bereich wählen die Schüler*innen Kurse, die klassenübergreifend stattfinden.

Die Auseinandersetzung mit den Natur- und Geisteswissenschaften rückt nun in den Vordergrund. Die weiterhin praktizierten handwerklichen und künstlerischen Angebote sorgen dafür, dass die Schüler*innen nicht einseitig kognitiv lernen, wie zum Beispiel beim Tischlern, Schneidern, Weben, Malen, Plastizieren, Musizieren und bei der Eurythmie.

Während verschiedener Praktika (Landwirtschafts-, Betriebs-, Forst-, Sozialpraktikum, Vermessungsfahrt etc.) haben die Lernenden die Möglichkeit, auch außerhalb des schulischen Umfeldes Erfahrungen zu sammeln und neue Zugänge zur Auseinandersetzung mit der Welt zu finden. Die Entwicklung von Urteilsfähigkeit, Selbstbestimmung, Freiheit und Verantwortung im Denken und Handeln stehen im Vordergrund der Pädagogik.

 

 

Abschlüsse

Eine abstrakte Zahl sagt zu wenig aus über das, was einen Menschen in seiner Gesamtheit ausmacht. Daher bestehen die Zeugnisse an Waldorfschulen bis zur Oberstufe aus möglichst detaillierten Beschreibungen der individuellen Lernprozesse und Entwicklungsschritte in den einzelnen Fächern. Die Zeugnisse der staatlichen Abschlüsse werden jedoch auch bei uns in Form von Notenzeugnissen vergeben. Folgende Abschlüsse können Schüler*innen bei uns in Kreuzberg erwerben:

Berufsbildungsreife (BBR)/Erweiterte Berufsbildungsreife (eBBR)

Sowohl den BBR als auch den eBBR kann man an unserer Schule erwerben.

European Portfolio Certificate (EPC)

Das European Portfolio Certificate ist als Sammlung von Zeugnissen, Zertifikaten, Dokumenten und Lernfortschritten ein anerkannter Nachweis über schulische Leistungen, der zusätzlich auch das Lernen im künstlerisch-praktischen Bereich abdeckt.

Mittlerer Schulabschluss (MSA)

Wegen des umfangreichen Fächerangebots machen unsere Schüler*innen den Mittleren Schulabschluss erst in der 11. Klasse und nicht wie an staatlichen Schulen in der 10. Klasse. Voraussetzung dafür ist ein ausreichender Leistungsstand sowie die erfolgreiche Teilnahme an Prüfungen in den Fächern Mathematik, Deutsch und einer Fremdsprache sowie einer Präsentationsprüfung in einem weiteren Fach.

Waldorfabschluss

Die eigentliche Waldorfschulzeit schließt mit dem zwölften Schuljahr ab. Neben den nun abgerundeten, reichen Erfahrungsfeldern der Lehrinhalte sind eine groß angelegte Kunstepoche mit Auslandsexkursion, der Eurythmie-Abschluss sowie das Klassenspiel mit öffentlicher Bühnenpräsentation die Höhepunkte des Waldorfabschlusses.

Abitur

Für die 13. Klasse wird mit der Schule ein neuer Vertrag abgeschlossen. Dieses Jahr dient der intensiven Abiturvorbereitung. Unsere Abiturklassen nehmen in Einzelfällen auch Schüler*innen anderer Waldorfschulen auf, die das externe Abitur nicht anbieten.

 

 

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